Liebe Schwestern und Brüder der Pfarreiengemeinschaft Nersingen – ich freue mich sehr, dass ich mich als Ihr neuer Pfarrer bei Ihnen vorstellen darf.

 

Meine Heimat ist in Kerala in Südindien. Kerala ist seit Jahrhunderten stark christlich geprägt. Die Botschaft der Liebe Gottes brachte der Apostel Thomas selbst im Jahr 52 n. Chr. nach Kerala. Er verkündete das Evangelium Christi und taufte Tausende, bevor er 72 n. Chr. den Märtyrertod erlitt. Einer der drei Riten des katholischen Glaubens in Indien heißt „Syro-Malabarisch“. Die Gläubigen dieses Ritus nennen sich einfach Thomas-Christen und wir sind stolz, dass wir uns Kinder des Heiligen Thomas nennen dürfen.

 

Kurz etwas über meine Familie. Meine Eltern wurden bereits vom Herrn zu sich geholt und sind Fürsprecher im Himmel. Ich habe zwei Schwestern und zwei Brüder. Mein jüngerer Bruder ist auch Priester und arbeitet als Missionar in Nordindien.

 

Danke möchte ich sagen, dass Gott mir die Gnade geschenkt hat, in einer tief gläubigen Familie in Kerala am 25.01.1965 geboren worden zu sein. Ich besuchte katholische Schulen. Das tägliche Abendgebet in meiner Familie, das immer ca. 45 Minuten dauerte, vertiefte meinen Glauben. Schon als Schüler war ich von der Mission fasziniert. Mein Wunsch war, vielen Menschen die Botschaft der Liebe Gottes zu bringen. So bin ich nach der Schule in die Ordensgemeinschaft CMI („Carmelites Mary Immaculate“) – „Karmeliter der unbefleckten Empfängnis Mariens“ – eingetreten und zur Missionsausbildung nach Nordindien gefahren, ca. 3.000 km entfernt von meiner Heimat. Mit 16 Jahren war es schwierig für mich, meine Eltern, Geschwister und die Heimat zu verlassen, aber das war der Ruf Gottes.

 

Nach dem 15jährigen Studium und der Ausbildung bin ich am 03.01.1996 zum Priester geweiht worden. Danach wirkte ich fünf Jahre als Missionar in der Missionsdiözese Bijnor, in Nordindien. Dort arbeitete ich für ein besseres Leben der armen Leute und war Leiter von zwei Schulen.

 

Im September 2001 kam ich nach Deutschland. Die ganz andere Kultur, Mentalität und das Brauchtum fand ich sehr einladend und interessant. Schnell hatte ich mich – auch Dank der herzlichen Aufnahme – in diesem für mich fernen Land zurechtgefunden und eingelebt. Vier Jahre war ich zunächst als Kaplan in Sontheim und danach zwei Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Zusmarshausen tätig. In den letzten 11 Jahren war ich der Leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Nassenbeuren bei Mindelheim. Nun darf ich ab dem 1. September 2018 bei Ihnen in der schönen Pfarreiengemeinschaft Nersingen als Ihr Pfarrer wirken.

 

Ich möchte Sie um etwas bitten: Ich bitte Sie um Ihr Gebet und Ihr Vertrauen. Ich bringe Ihnen gerne ein offenes Herz entgegen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen. Ich wünsche uns allen eine beständige, friedvolle und von Einheit geprägte Zukunft, ein gutes Miteinander und Gottes Segen!

 

Pater Geesan Ponthempilly CMI