Fahlheim
Gott segne unsere Fluren
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Feldkreuz auf dem Weg zum Kirchholz |
Feldkreuz beim Kirchholz / "Tal der Liebe" |
Feldkreuz am Flurweg in Unterfahlheim |
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Der Bildstock stand einst am alten Weg von Unterfahlheim nach Opferstetten, der sich heute noch in Luftbildern oder Google Earth abzeichnet und 2006 an seinen heutigen Standort an der Bibertalstraße gesetzt wurde. 1964 fand letztmalig der Öschumgang, früher sogar ein Umritt mit dem Pfarrer hoch zu Ross, an Christi Himmelfahrt statt. Er begann an der Pfarrkirche, führte zunächst an das Feldkreuz am Flurweg in Unterfahlheim, ging dann zum Bildstock, weiter zu den beiden Feldkreuzen entlang des Weges zum Kircholz und schließlich zum steinenen Feld- kreuz am Kirchholz, das damals noch auf der Südseite Richtung Straß stand. |
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In Bearbeitung von Wolfgang Kösel
Unser Kirchenpatron St. Dionysius Papst Fabianus schickte um 250 Dionysius mit anderen Missionaren nach Gallien, in das heutige Frankreich. Als Bischof von Paris erregte er den Unwillen des römischen Statthalters und fand schließlich auf dem Montmatre den Märtyrertod. Der Legende nach nahm er sein abgeschlagenes Haupt auf, wusch es in einer Quelle und ging damit sechs Kilometer nach Norden, wo er begraben werden wollte. Die Frankenkönige erhoben ihn zum Nationalheiligen des Frankenreiches und ließen sich in der über seinem Grab erbauten Kathedrale St. Denis bestatten. St. Dionysius wird so wie seine Statue in unserer Pfarrkirche mit seinem abgeschlagenen Haupt dargestellt und ist sinnigerweise der Schutzheilige für Kopfschmerzen. St. Dionysius als Kirchenpatron lässt die Gründung unser Kirche in der Zeit vermuten, als die einheimischen Alamannen unter die Herrschaft der Franken gerieten und viele Orte mit der Endung -heim ihren Anfang nahmen. Unsere Pfarrkirche, so schlicht die Anfänge sicher waren, zunächst nur ein einfacher Holzbau, blickt also auf stolze 1400 Jahre zurück. |
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Unsere Pfarrkirche St. Dionysius
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Auf dieser Darstellung sieht man St. Dionysius um 1689. Der Kirchturm unterscheidet sich nicht wesentlich von seinem heutigen Aussehen, deutlicht erkennbar auch der eingezogene Chorraum auf der Ostseite. Vor der Kirche der ehemalige Pfarrhof, der heute als Wohnhaus genutzt wird, rechts hinter der Kirche ist das nicht mehr vorhandene Hirtenhaus zu sehen.
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Der gotische Altarraum in der Karwoche. Rechts im Bild der Epitaph des Bauherrn, Weihbischof Heinrichs Negelin, der seit "1479" Pfarrer der reich dotierten Pfarrei Oberfahlheim war, zu der auch die Dörfer Unterfahlheim, Nersingen und Leibi gehörten. |
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Heinrich Negelin, 1460 als Sohn eines wohlhabenden Ulmer Goldschmiedes geboren, studierte in Italien, bekam 1479 in Rom die Verantwortung für die Pfarrei Oberfahlheim übertragen, erhielt aber erst 1481, ebenfalls in Rom die Priesterweihe. 1506 wurde er zum Weihbischof berufen. In diesen Zeiträumen ließ er den gotischen Altarraum errichten. Vermutlich hat er auch in der Kirche seine Grablege gefunden, warum sonst sollte sein Epitaph in der Kirche sein. Tatsächlich stieß man 1960 bei Renovierungsarbeiten auf Hohlräume vor dem Altarraum, die aber nicht weiter untersucht wurden. |
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Das Langhaus. |
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Die linke Seite wird die Frauenseite genannt, an der Wand befinden sich eine Figurengruppe der Heiligen Anna mit Maria und eine Darstellung von Maria unter dem Kreuz. |
An der rechten Seite, der Männerseite, befindet sich eine Jesus-Figur sowie eine Figur des Heiligen Antonius von Padua.
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Das zentrale Deckengemälde umgeben mit Abbildungen der vier Kirchenväter (hier nicht sichtbar, siehe unten) stellt die Anbetung der Mutter Gottes mit dem Jesuskind durch Volk, Fürsten und Kirche, dargestellt als König und Papst dar. |
Augustinus kenntlich an dem Wassergefäß. Es steht wohl für das Meer, das man genauso wenig ausschöpfen kann wie Gott zu erfassen.
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Hieronymus kenntlich an dem Löwen. Hieronymus lebte lange Zeit als Einsiedler bei den wilden Tieren in der Wüste.
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Ambrosius kenntlich an dem Honigkorb. Er war ein guter Redner. Der Legende nach haben ihm Bienen diese honigsüße Gabe als Säugling in den Mund gelegt. |
Gregor kenntlich an der weißen Taube als Zeichen der Inspiration duch den Heiligen Geist.
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In Bearbeitung von Wolfgang Kösel
Marienkapelle und Kreuzweg
In der Chronologia Elchingensis von 1616 ist zu lesen:" wird eine Capelle unserer lieben Frau bey Oberfahlheim zu den Linden gebaut und bekommt auch Capitaly" | |
Die Kapelle baute man also auf einen damals mit Linden bewachsenen, vermutlich ehemaligen Burghügel. Die über 320 Jahre alte Karte zeigt einen Ausschnitt vom Oberdorf mit dem von einer Linde gekrönten heutigen Kapellenberg. Interessant das Aussehen der Kirche, der dem heutigen Kirchenbau mit dem eingezogenen Chor weitgehend gleicht. Der Zeichner der Karte hat allerdings den Kirchturm fäschlicherweise auf der Südseite eingezeichnet. Vor der Kirche der heute als Wohnhaus genutzte ehemalige Pfarrhof. |
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An der schlichten Marien- oder Lindenkapelle findet jedes Jahr am Palmsonntag die Segnung der Palmbüschel statt und am Karfreitag vollziehen Gläubige den Leidensweg Christi entlang der Kreuzwegstationen nach. | |
Der Kreuzweg ist einer der letzten im ganzen Landkreis, die es früher in fast allen Dörfern gab. In seinem Gesamtensemble stellt er ein Kleinod unserer Gemeinde dar und ist der schönste seiner Art im ganzen Landkreis. | |
Vierzehn Kreuzwegstationen, beginnend mit einer Ölbergdarstellung umziehen den Kapellenberg. 2010 renovierte die Gemeinde Nersingen alle Stationen. |
In Bearbeitumg von Wolfgang Kösel
Filialkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit Unterfahlheim
Der Pfarrer aus Oberfahlheim betreute viele Jahrhunderte lang auch die Menschen der Dörfer Nersingen, Leibi und Oberfahlheim. Die Sonntagsmesse las er in St. Dionysius, in den Filialkirchen in Nersingen und Leibi fanden nur wenige Gottesdienste statt. Die Unterfahlheimer besaßen keine Gebetsstätte für die Gläubigen. |
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1732 bot die Wirtin von Unterfahlheim dem Kloster Elchingen 20 Gulden für den Bau einer kleinen Kapelle oder eines Bildstockes an. Zunächst entstand eine kleine Kapelle an der heutigen B10. 1754 brach man diese Kapelle wieder ab und errichtete eine neue größere. Wer mehr darüber erfahren will kann alles ausführlich in der Fahlheimer Ortschronik von Hans Enderle nachlesen. |
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Am 27. Juli 1754 feierte der Elchinger Pater Renz die erste Messe am Dreifaltigkeitsaltar, der früher in der Klosterkirche Nersingen gestanden hatte. Das Altarbild von 1760 stammt von dem berühmten Kirchenmaler Joseph Wannenmacher. Auch das erst seit Ende des letzten Jahrhunderts angebrachte Deckenbild stammt von Wannenmacher. Es stellt ein Modellbild dar, das Wannenmacher malte, bevor er es im Großformat an die Decke einer Kirche übertrug. |
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Es zierte zuerst die Schlafzimmerdecke eines Wohnhauses in Elchingen, bis sich der damalige Landrat Schick dafür einsetzte, es in unserer Kapelle anzubringen. Es zeigt den Johannes so wie ihn Wannenmacher in der Kirche in Straß an die Decke gemalt hat. Während des Gottesdienstes am Patrozinium von Johannes dem Täufer vor 150 Jahren fiel es polternd zwischen die erschrockenen Kirchenbesucher. Im Stile der damaligen Zeit malte man das Gemälde neu, den Johannes nun wesentlich züchtiger bekleidet. Wer also das zentrale Deckengemälde der Straßer Kirche so sehen will, wie es Wannenmacher gemalt hat, muss zu uns nach Unterfahlheim kommen! |
1805 wollte das bayerische Königreich, dem unsere Gemeinden seit 1803 angehörten und allen Klosterbesitz vereinnahmt hatte, alle Filialkirchen auf Abbruch verkaufen. Dagegen wehrten sich die Bürgermeister und kauften die Filialkirchen dem bayerischen Staat ab. 2004 organisierten die Fahlheimer Vereine zum 250-jährigen Jubiläum der Einweihung unserer Kapelle ein Straßenfest und spendeten den Erlös dem Erhalt des Gotteshauses. |
In Bearbeitung von Wolfgang Kösel